Aufgabe: Aufbau und Inbetriebnahme von Kabel- Armiermaschinen
Einsatzort: Perm, Russland
Beginn: Januar, Februar 1995

Wir haben für ein russisches Kabelwerk vier Armiermaschinen entwickelt und konstruiert, auf der 3 parallel nebeneinander liegende isolierte Adern mit profiliertem Stahlband umwickelt werden. Diese Kabel werden an Erdöl- Tauchpumpen eingesetzt.
Eine Armiermaschine besteht aus drei Abwicklern, einem Textilbandwickler, dem Profilbandwickler (Herzstück der Maschine), dem Bandabzug und dem Portalaufwickler. Unsere Maschine hatte, durch das gleichzeitige Armieren mit 2 Profilbändern im Profilbandwickler, den doppelten Ausstoß gegenüber den Maschinen des Wettbewerbs.
Nun galt es die Maschinen in Perm am Ural in Chefmontage aufzubauen und in Betrieb zu nehmen. Das nötige Personal an Monteuren und Elektrikern stellte der russische Kunde zur Verfügung, mich
begleiteten lediglich ein Steuerungstechniker und ein Monteur.
Zwei Monate vor Beginn schickten wir einen großen Container mit Werkzeug, Materialien, Konserven und (!) Toilettenpapier nach Perm, er musste ja noch durch den deutschen und russischen Zoll.
Als dann aus Russland die Nachricht kam, unsere Maschinen und unser Container sind durch den Zoll freigegeben, ging es im Flugzeug nach Moskau und dann mit der Transib nach Perm. Nachdem ich mir im Werk das russische Personal zusammengesucht habe, begannen wir mit dem
Aufbau der Maschinen. Dieses Zusammensuchen des Personals sollte an jedem Morgen und nach jeder Mittagspause für 5 Wochen mein Job sein.
Ich musste mächtig aufpassen, dass die Maschinen von den Russen nach Zeichnung und nicht frei nach Schnauze aufgestellt werden und das sie Schraubverbindungen auch wirklich verschrauben und nicht verschweißen. Draußen gingen die Temperaturen in den Keller, von -25° auf -40°C, wodurch sich die Temperatur in der Halle um den Gefrierpunkt einpendelte. Trotz allem übergaben wir nach 5 Wochen die Maschinen fristgerecht an unseren Kunden.